Review: Gakuen Heaven
So send me an angel
Keita Ito ist ein sehr aufgeweckter und
liebenswürdiger Junge, der meistens Glück hat. Besondere Talente hat er
allerdings keine - wie die meisten von uns. Dennoch erhält er eines Tages
einen ganz besondere Brief: Das Platin-Papier, die Zulassung für die Bell-Liberty High, eine Elite-Schule, auf der nur Jungen aufgenommen
werden, die eine herausragende Fähigkeit besitzen.
Keita will sich diese Chance natürlich nicht entgehen lassen und macht sich sofort auf den Weg zur Schule. Bevor er überhaupt richtig ankommt, geschieht ihm schon der erste Unfall. Als sein Bus über die Brücke fährt, wird diese hochgezogen, so dass Keita im hohen Bogen auf dem Schulgelände landet. Verletzt ist er nicht, aber er lernt sofort zwei seiner neuen Mitschüler kennen, die ihn mit ihrer atemberaubenden Ausstrahlung in ihren Bann ziehen: Tetsuya Niwa, den Vorsitzenden des Schülerrates und Kaoru Saionji, den Schatzmeister. Kazuki Endo, der Schüler, der sich um ihn kümmert erklärt ihm, dass die beiden auch O-sama, der König (Niwa) und Jo-O-sama, die Königin (Kaoru) genannt werden. Während Niwa eher der herbe Typ ist, ist Kaoru von fast weiblicher Schönheit und wird von Nami Shichijo, seinem „ersten Ritter“ umschwärmt. Shichijo wiederum hat ständig Ärger mit Hideaki Nakajima, dem arroganten Vize-Vorsitzenden.
Keita fühlt sich auf der Bell Liberty
High sofort wohl. Am nächsten Morgen lernt er den aufgedrehten Shunsuke Taki
kennen, der ein leidenschaftlicher Radfahrer ist. Und das gerade zur rechten
Zeit, denn dieser hilft ihm bei der Aufgabe, die ihm die älteren Schüler zu
erledigen geben. Keita wird mit einem Brief von einem zum anderen geschickt,
ohne dass er weiß, was darin steht. So lernt er nach und nach Koji Shinomiya,
den bogenschießenden Heimleiter, Takuto Iwai, den Leiter des Kunstclubs und
den Tennis-Freak Yukihiko Naruse kennen, der sofort Gefallen an Keita
findet. Als Keita schon langsam glaubt, dass die anderen sich alle über ihn
lustig machen, erfährt er endlich, dass es eine Einladung zu seiner
Willkommensfeier war, die er von einem zum anderen gebracht hat. Das ganze
war ein Plan, damit er die Schüler der Akademie näher kennen lernen konnte.
Keita schließt sofort viele Freundschaften, wobei es ihm O-sama ganz besonders angetan hat. Als er sich jedoch schon wie zu Hause fühlt, kommt die schlimme Nachricht: Er darf nicht an der Bell Liberty High bleiben, weil er kein besonderes Talent hat. Die einzige Möglichkeit daran etwas zu ändern ist, die MVP-Spiele zu gewinnen, die just an der Schule stattfinden. Dem Gewinner wird ein Wunsch gewährt. Um überhaupt eine Chance zu haben, muss Keita allerdings O-sama dazu bringen, mit ihm zusammen zu spielen. Und das wollen sehr viele… Leider merkt man Gakuen Heaven allzu sehr an, dass es als Einleitung in das gleichnamige Yaoi-Game (Computerspiel in dem es darum geht zwei Jungen zu verkuppeln) konzipiert ist, für das You Higuri das Character Design entworfen hat. Folglich besteht der Manga auch nur aus einem Band. Dadurch kommt die Entwicklung der Charaktere viel zu kurz, weshalb sie ziemlich oberflächlich wirken. Bevor man sich für den ein oder anderen richtig interessieren konnte, ist die Geschichte auch schon wieder vorbei. Man merkt auch, dass alle Charaktere mal kurz vorgestellt werden sollten, wobei man aber kaum mehr über sie erfährt, als den Namen. Lediglich Keita und O-sama sind etwas genauer beschrieben. In einer Leserumfrage von Be-Boy, der Zeitschrift in der der Manga in Japan erschienen ist, durften die Leser wählen, welcher der Charaktere am besten zu Keita passt. Dieser ist auch der Protagonist des Yaoi-Games und es ist Aufgabe der Spielerin ihn mit dem Jungen zu verkuppeln, der ihr am besten gefällt. O-sama hat dabei mit nur einer Stimme Vorsprung vor Nakajima gewonnen. In Japan gibt es neben dem Yaoi-Game mittlerweile auch den Anime "Gakuen Heaven - Boy's Love Hyper" mit 13 Episoden, der in Japan seit April ausgestrahlt wird. Die Geschichte des Mangas ist ein wenig seicht und spannungslos. Ein riesiger Pluspunkt sind natürlich die wunderschön gezeichneten Charaktere, wie wir sie von You Higuri aus ihren anderen Werken (Seimaden, Gorgeous Carat) bereits kennen. Der Manga ist ab 16, was darauf schließen lässt, dass es auch eine Yaoi-Szene gibt. Auch diese ist hübsch gezeichnet, verliert aber meiner Meinung nach dadurch, dass sie keine Zeit hatte sich richtig aufzubauen. Für Fans von You Higuri und natürlich Fans des Yaoi-Games ist der Manga, der bei Carlsen erschienen ist trotzdem empfehlenswert.
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