Review: Oasis Project
Deep in my soul, I've been so lonely (Bob Seger)
Die meisten Jungen würden Naoyuki Yagi
wohl um sein Schicksal beneiden, denn er war schon im Kindergarten ein
echter Ladykiller. Das ging so weit, dass sich die Mädchen sogar um ihn
zankten und Naoyukis Eltern halten die ganze Situation nicht mehr aus und entscheiden sich dafür, Naoyukis wegzuschicken. Und zwar ausgerechnet zu dessen jungen Onkel Akira, dem schwarzen Schaf der Familie. Akira betreibt eine Pension, das Ikoi-So, in der Naoyuki fortan wohnen soll. Über Akira kreisen in der Familie die wildesten Gerüchte. Unter anderem, dass er schwul sein soll! Infolge dessen ist Naoyuki alles andere als begeistert von dem Plan zu ihm zu ziehen, aber er hat schließlich keine andere Wahl.
Die Gerüchte scheinen sich tatsächlich zu
bewahrheiten, denn das erste was Naoyuki sieht, als er an der Pension
ankommt ist, wie sein Onkel einen anderen Mann, der ihm seine Liebe
beteuert, mit dem Besen davonjagt. Trotzdem begrüßt Akira ihn allerdings
sehr freundlich und besteht darauf, dass Naoyuki bei ihm wohnt, anstatt in
einem der Zimmer der Pension, da sie ja schließlich Familie sind. Noch
ziemlich durch den Wind von der Ankunft, macht Naoyuki von seine Naoyuki ist allerdings nicht der Einzige, der sich mit Liebesproblemen herumquält. Auch sein Onkel Akira hat ein Auge auf einen Pensionsgast geworfen, und zwar auf Matsuno. Dieser lebt von seiner Frau getrennt und wohnt deswegen vorübergehend in der Pension. Wird er sich wieder mit seiner Frau vertragen? Und selbst wenn nicht: Hat Akira überhaupt Chancen bei ihm? Mit Oasis Project von Kazumi Ohya erscheint nach Yellow ein weiterer Shonen-Ai Manga bei EMA. Die Geschichte ist sehr liebevoll erzählt und obwohl der Manga nur einen Band hat kann man sich sehr gut in die unterschiedlichen Charaktere hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen. Mich persönlich hat die Geschichte von Naoyukis Onkel ebenso berührt wie Naoyukis und Yashiros. Gerade deswegen würde man sich natürlich einen weiteren Band wünschen. Die Zeichnungen sind sehr emotional und erinnern stellenweise an Yami no Matsuei, vor allem der ausdrucksstarken Augen wegen. Sie sind allerdings weicher. Besonders gut gefällt mir die Unterschiedlichkeit der Charaktere, auch in den Zeichnungen.
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